Materiallieferungen aus der ganzen Welt
Als führender Anbieter von Elektrowerkzeugen produziert und vertreibt Bosch Power Tools seine Produkte auf der ganzen Welt. Damit einher gehen komplexe Lieferketten, die sich zum Teil über mehrere Kontinente hinweg erstrecken. Michael Altmann ist damit bestens vertraut, denn er verantwortete die Logistik am Standort in Lincolnton, North Carolina, zum Zeitpunkt der Einführung von Track and Trace. „Mit Nordamerika bedienen wir den weltweit größten Absatzmarkt für Zubehörteile“, erklärt er.
Egal ob Rohbohrer, Sägeblätter oder Schleifpapierscheiben – aus der ganzen Welt erreichen das Werk große Materiallieferungen. Eine wichtige Rolle spielen hierbei Überseelieferanten in Europa, die wiederum über den Kontinent verteilt sind; von Deutschland und der Schweiz bis nach Polen und Slowenien.
Lange Transportwege, lange Lead-Times
Bei diesen Lieferungen sieht sich das Werk mit langen Transportwegen und Lead-Times konfrontiert. „Wir haben eine multimodale Lieferkette“, sagt Altmann. „In der Regel wird das Material vom Zulieferer per LKW in einen Hub transportiert. Von dort geht es per LKW und Güterzug in den nächsten Hafen und dann per Seeweg nach Charleston oder Savannah. Danach erfolgt der Transport in unser Werk; wieder per LKW.“
Um die Prozesse möglichst effizient zu gestalten, ist das Werk auf eine genaue Bestands- und Produktionsplanung angewiesen. Zwar übermitteln die Spediteure die voraussichtliche Ankunftszeit einer Lieferung (ETA), diese Information reicht aber oftmals nicht aus: „Bislang wussten wir ab dem Ausgang der Ware beim Zulieferer nicht mehr, wo sie sich befindet. Im Falle einer verspäteten Anlieferung konnten wir nur noch ad-hoc reagieren.“
Transparenz entlang der gesamten Lieferkette
So starten Sie Ihr Tracking-Projekt
Einblicke in den Transportweg mit Track and Trace
Für Bosch Power Tools stand damit die Frage im Raum, wie sich die Transparenz entlang des Transportwegs erhöhen lässt. Die Antwort darauf lieferte Track and Trace – die digitale Tracking-Lösung von Bosch.IO. Bosch Power Tools stattet nun Transport-Container mit Tracking-Geräten aus, die in regelmäßigen Abständen Informationen zu ihrer Position übermitteln.
„Für uns war es wichtig, dass der Implementierungsaufwand einer digitalen Tracking-Lösung möglichst gering ist“, sagt Altmann. Genau das zeichnet Track and Trace aus: Die Tracking-Geräte werden magnetisch an den Containern befestigt und senden ohne großen Konfigurationsaufwand Daten in die Cloud. Über eine Web-Oberfläche lassen sich die Informationen dann einsehen. „Wir mussten uns keine Gedanken über die Implementierung in unsere bestehende IT-Infrastruktur machen und auch der Trainingsaufwand für unsere Mitarbeiter ist gering. So konnten wir direkt starten und die Lösung schnell produktiv einsetzen.“
Grundlage für eine flexible Planung
Vom Einsatz der Track-and-Trace-Lösung profitieren die Planer im Werk. Sie sind nicht mehr allein auf das ETA der Spediteure angewiesen, sondern behalten die Container auch auf dem Transportweg im Blick. So sind sie in der Lage, frühzeitig umzudisponieren, wenn eine Verschiebung des Lieferzeitpunkts absehbar ist.
„Dank Track and Trace wissen wir, warum es zu Schwankungen in der Transportzeit kommt“, sagt Altmann. Beispielsweise macht es einen Unterschied, ob die Containerschiffe auf ihrem Weg nach Amerika durch den Ärmelkanal fahren oder die längere Route an Schottland vorbei einschlagen.
Zudem erkennt das Unternehmen Optimierungspotenzial in den Logistikprozessen, wie Altmann erklärt: „Uns ist zum Beispiel aufgefallen, dass die Container lange in den Häfen in Europa und den USA lagen. Die Zollabwicklung war ein Grund dafür.“ Zusammen mit dem Spediteur hat Bosch Power Tools daraufhin eine Lösung gefunden, um eine Vorverzollung zu ermöglichen und die Liegezeit der Container zu reduzieren.
Weitere Anwendungsfälle in Arbeit
Das Werk plant, Track and Trace künftig auch für andere Anwendungsfälle einzusetzen. „Wir werden auch von Zulieferern um Lincolnton herum mit Waren versorgt. Dabei kommen wiederverwendbare Ladungsträger zum Einsatz“, sagt Altmann. Diese will das Unternehmen künftig auch tracken, um sicherzustellen, dass keine Ladungsträger unterwegs verloren gehen.
Auch die Überwachung des Ladungszustands ist ein Thema: „Es kommt zum Beispiel vor, dass lackierte Metallteile auf ihrer Reise in die USA Blasen werfen, was auf Korrosion schließen lässt.“ Mittels entsprechender Sensorik ließe sich künftig die Luftfeuchtigkeit während des Transports überwachen, um dieser Problematik auf den Grund zu gehen.
Für Altmann ist es dieser Fokus auf konkrete Anwendungsfälle und Problemstellungen, der die Zusammenarbeit mit Bosch.IO auszeichnet: „Digitale Tracking-Lösungen bieten vielfältige Möglichkeiten, um Mehrwerte zu generieren. Diese müssen aber erst einmal herausgearbeitet werden. Mit Bosch.IO führen wir in dieser Hinsicht immer sehr zielführende Diskussionen.“